Bis vor kurzem war es insbesondere in Deutschland üblich, bei dem Verdacht einer Durchblutungsstörung des Herzens eine Herzkatheteruntersuchung durchzuführen, mit der Möglichkeit eines Stents oder einer Aufdehnung der Enge mit einem Ballon. Allerdings konnte bei etwa der Hälfte der Patienten keine Engstelle nachgewiesen werden, sodass die Patienten einem unnötigen Risiko ausgesetzt waren.
Für den zunehmenden Anteil von Patienten bei denen eine Durchblutungsstörung unwahrscheinlich ist wird die Herz-MRT oder die CT-Koronarangiographie angeraten.
Die Herzfunktion, die Herzklappentätigkeit, die Durchblutung der Herzkranzgefäße sowie die Struktur der Herzmuskulatur werden mithilfe der MRT exakt erfasst und somit lässt sich oft eine Herzkatheteruntersuchung vermeiden.
Herzinfarkt und KHK: Unterschiede zwischen Frauen und Männern
Herzkrankheiten, insbesondere Herzinfarkte und koronare Herzkrankheiten (KHK), zeigen bei Frauen oft andere Symptome und Verläufe als bei Männern.
Symptome des Herzinfarkts:
Frauen haben häufig weniger typische Anzeichen wie Brustschmerzen. Stattdessen treten Symptome wie Atemnot, Übelkeit, Rückenschmerzen oder Müdigkeit auf, was die Diagnose erschwert. Frauen zögern zudem häufiger, den Notarzt zu rufen.
Koronare Herzkrankheit (KHK) und plötzlicher Herztod:
Frauen erkranken tatsächlich seltener an der koronaren Herzkrankheit (KHK) im Vergleich zu Männern. Wenn jedoch ein Herzinfarkt auftritt, sind Frauen oft anders betroffen und die Symptome können sich von denen der Männer unterscheiden.
Der plötzliche Herztod tritt bei Männern häufiger auf, da dieser oft mit KHK oder anderen Herzkrankheiten in Verbindung steht, an denen Männer häufiger erkranken. Frauen sind in diesem Zusammenhang weniger häufig betroffen, aber die Gründe dafür sind noch nicht vollständig geklärt.
Die medizinische Forschung fordert eine stärkere Berücksichtigung dieser geschlechtsspezifischen Unterschiede, um die Behandlung und Diagnose zu verbessern.
Die Cardio-CT (Herz-Computertomographie) ist ein modernes Röntgenverfahren, welches eine schnelle, aussagekräftige, für den Patienten gut verträgliche und wenig belastende Untersuchungsmethode darstellt. Die dient der Beurteilung der Herzkranzgefäße und der Einschätzung eines möglichen Herzinfarktrisikos.
Eine Computertomographie des Herzens wird durchgeführt bei Verdacht von
Im Regelfall wird bei der Cardio-CT zuerst ein sogenanntes Agatston-Scoring (Maß ohne spezifische Einheit) durchgeführt, um die Verkalkung in den Koronararterien zu messen. Die Untersuchung zur Bestimmung des Agatston-Scores wird als "Koronare Kalzium-Score-Bestimmung" bezeichnet.
Bei der Darstellung der Herzkranzgefäße wird ein Kontrastmittel injiziert, um nach Gefäßverengungen zu suchen, die den Blutfluss behindern oder ob bereits eine koronare Herzkrankheit mit behandlungsbedürftigen Engstellen vorliegt. Deshalb benötigen wir aktuelle Kreatinin – und TSH-Werte.
Am Tag der Untersuchung sollten Sie nichts zu sich nehmen, welches die Herzfrequenz erhöht z.B. Kaffee, Tee oder Cola. Dieses gilt auch für Nikotin. Auf die Einnahme von Viagra sollten Sie 48 Stunden vor der Untersuchung verzichten.
Die Kernspintomografie (MRT) des Herzen (Kardio MRT) zählt zu den modernsten nicht-invasiven Verfahren. Mittels leistungsstarken Kernspintomographen kann das Herz umfassend dargestellt und eine Aussage getroffen werden.
Die Zahlen in Deutschland zeigen: Fast 900.000 Patienten wurden 2016 mit Herzkatheter untersucht – davon 52 % ohne Befund. Für den zunehmenden Anteil von Patienten bei denen eine Durchblutungsstörung unwahrscheinlich ist wird die nicht invasive MRT-Koronarangiographie oder CT-Koronarangiographie angeraten. Die Herzfunktion, die Herzklappentätigkeit, die Durchblutung der Herzkranzgefäße sowie die Struktur der Herzmuskulatur werden mithilfe der MRT exakt erfasst und somit lässt sich oft eine Herzkatheteruntersuchung vermeiden. Das MRT erlaubt einen umfassenden Einblick in die Funktion und den Aufbau des Herzens, ohne dabei den Körper mit Röntgenstrahlung zu belasten.
Bei vielen Fragestellungen kann die Kernspintomographie zum Einsatz kommen:
Um eine Durchblutungsstörung des Herzen festzustellen, muss man den Patienten in einen belastungsartigen Zustand versetzen. Da es aus technischen Gründen nicht möglich ist, den Patienten Fahrrad fahren zu lassen, wird während der Untersuchung ein Stressmedikament (Regadenoson) in die Vene gespritzt, welches einen ähnlichen Zustand erzeugt und auch die Gefäße erweitert. Dabei wird der Patient ständig durch das Personal betreut und EKG, Puls sowie Blutdruck überwacht.
Die Durchblutung des Herzens wird in diesem Moment mit einem Kontrastmittel sichtbar gemacht, auch Perfusionsmessung genannt.
Außerdem ist eine Kontrastmittelgabe notwendig, um ein eventuell vorhandenes Narbengewebe (z.B. durch stummen Infarkt) in Lage und Ausdehnung sichtbar zu machen, auch so genannte Late-Enhancement Technik genannt. Diese Technik ist derzeit die beste Methode zur Darstellung von Narbengewebe.
Ein komplettes MRT des Herzens setzt sich aus anatomischen Bildern (Herzklappenfunktion, Herzmuskeltätigkeit), Durchblutungsaufnahmen (Perfusionsbilder) und Kontrastmittelspätaufnahmen (Late-Enhancement Bilder) zusammen. In der Regel dauert diese Untersuchung ca. 40-60 Minuten je nach Fragestellung der Ärzte. Der Patient muss am Tag der Untersuchung nicht nüchtern sein, darf allerdings bestimmte Medikamente nicht nehmen und muss auf Tee, Kaffee und Schokolade verzichten. Vor der Untersuchung findet ein Aufklärungsgespräch entweder durch unsere Ärzte oder durch ein Kardiologen statt, zwecks eventueller Risikofaktoren.
Um einen hohen Qualitätsstandard in der anspruchvollen Anwendung zu sichern, hat die AG Herz- und Gefäßdiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft ein strukturiertes Zusatzqualifizierungsprogramm für die kardiale CT und die kardiale MRT etabliert. Am 24.02.16 hat Frau Dr. Paersch das Zertifikat der Q1 Stufe für das kardiale MRT erhalten. Am 07.08.2020 hat Frau Dr. Paersch das Zertifikat der Q2 Stufe über die Zusatzqualifikation Kardiovaskuläre Radiologie (Q2 Herz-MRT) erhalten. Herr Dr. Hauptmann, Herr Dr. Eisenberg und Frau Dr. Paersch verfügen über das Zertifikat der Q1-Stufe für das kardiale CT. Darüber hinaus besitzt Frau Dr. Paersch auch das Zertifikat der Q2-Stufe für das kardiale CT.
Die Ärzte und das Team Kernspin haben bereits mehrfach Fortbildungen zu diesem Thema besucht. In Berlin konnte Frau Dr. Paersch erfolgreich den Kompaktkurs an der cmr-academy.com absolvieren.
Schwerpunkte sind dabei:
Physikalische Grundlagen, Grundlagen der Herzphysiologie und Pathophysiologie, Anatomie des Herzens, Links- und rechtsventrikuläre Funktion, Dobutamin-Stress-CMR, Perfusionsmessungen, Infarktdiagnostik, Koronararterien-Abbildungen, Darstellung der thorakalen und peripheren Gefäße, Untersuchungen am Patienten mit Dobutamin Stress CMR, Perfusionsmessungen und Infarktdarstellung, Falldemonstrationen
Ab sofort ist das CT Herz unter bestimmten Bedingungen eine Kassenleistung:
Versicherte der DAK können das CT Herz und das MRT Herz auch unter bestimmten Voraussetzungen über den Selektivvertrag abrechnen lassen. Voraussetzungen hierfür sind:
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