Schmerztherapie - periradikuläre Therapie (PRT)

Sie leiden unter Rückenschmerzen?

Das Verfahren wird eingesetzt zur Behandlung von Rückenbeschwerden, die durch eine Nervenreizungen verursacht werden. Der Ursprung der Nervenreizung kann verschiedene Ursachen (Bandscheibenvorfall, Abnutzungserscheinungen, Verengung Rückenmarkskanales) haben. Diese Art von Schmerztherapie wird im Computertomographen (CT) durchgeführt. Das CT dient hierbei nur zur „Sichtkontrolle“. Die Nadellage wird kontrolliert, bevor die Medikamente eingespritzt werden, dadurch kann eine optimale, gezielte und millimetergenaue Medikamentenverteilung erreicht werden.

 

Ablauf der Untersuchung

Die Schmerztherapie erfolgt je nach Therapiebereich in Bauch- oder Seitenlage. Im CT wird eine Übersichtsaufnahme der Wirbelsäule erstellt und der entsprechende Abschnitt markiert. Eine sehr dünne Nadel wird direkt an der Nervenwurzel oder das Wirbelgelenk platziert und nochmals kontrolliert. Ist die Nadellage korrekt wird das Gemisch aus Kortison und Betäubungsmittel eingespritzt.

Im Vorfeld der Therapie führen wir ein eingehendes Aufklärungsgespräch durch, in dem der Ablauf und die bei jeder Therapie bestehenden Nebenwirkungen und Risiken eingehend erläutert werden. Dabei gehen wir auf jeden individuell ein und besprechen Ihre Beschwerden und das Vorgehen der Therapie ausführlich! Bringen Sie bitte vorliegende CT- oder MRT- Aufnahmen der betreffenden Wirbelsäulen- abschnitte mit. Nach diesem Aufklärungsgespräch erfolgt eine Terminabsprache. In der Regel werden drei Termine ausgemacht!

Bitte beachten Sie, dass durch das Betäubungsmittel kurzfristige Lähmungserscheinungen auftreten können. Sie dürfen nach der Behandlung nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen und bringen deshalb bitte eine Begleitperson mit. In den meisten Fällen ist erst nach der zweiten Behandlung mit einer Linderung zu rechnen.

CT-Aufnahme einer periradikulären Therapie (Schmerztherapie)

mögliche Nebenwirkungen

Kurzfristiges Taubheitsgefühl und Schwäche im Bein

Allergische Reaktion

Kleine Blutung im Stichkanal

Wundinfektionen

Aufgrund der wirbelsäulennahen Injektion besteht das Risiko einer Querschnittslähmung.

Die Einnahme von Blutverdünnungsmitteln (Aspirin, ASS, Clopidogrel, Xarelto) stellt generell kein Problem dar. Die Medikamente sollten dennoch 24 Stunden vor der Injektion abgesetzt werden. Ledeglich bei der HWS-PRT müssen Blutverdünnungsmittel längerfristig abgesetzt werden. Die Einnahme der Medikamente Marcumar und Plavix ist eine Kontraindikation. Das Marcumar muss durch niedermolukulares Heparin (Clexane) ersetzt werden. Das absetzen oder umstellen von Blutverdünnungsmitteln darf immer nur mit Rücksprache des Hausarztes erfolgen! Die Medikamente müssen 1 Woche vor der Injektion abgesetzt werden!

Bitte teilen Sie uns Allergien oder die Einnahme von Blutverdünnenden Medikamenten mit!

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Kosten

Aktuell werden die Behandlungskosten der periradikulären Therapie für gesetzliche Krankenversicherte nur übernommen, wenn die Überweisung durch einen zugelassenen Schmerztherapeuten erfolgt. Welcher Arzt diese Zusatz-Weiterbildung hat, erfahren Sie unter ArztsucheKassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) oder Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) Es besteht auch die Möglichkeit, die PRT als IGELeistung in Anspruch zu nehmen und die Kosten von ca. 80 – 100 Euro pro Spritze privat zu zahlen. Die periradikuläre Therapie wird von den Privatkrankenkassen übernommen.

Im Schreiben vom 18.6.2013 hatte die KBV (Kassenärztliche Bundesvereinigung) informiert, dass der Einsatz von Kortikoiden für die perineurale, periradikuläre und epidurale Therapie durch die arzneimittelrechtliche Zulassung nicht abgedeckt wäre und somit einen off-label use darstelle. Dies hatte zur Folge, dass diese Verwendung nicht mehr zu Lasten der GKV (gesetzliche Krankenversicherung) abgerechnet werden konnte.

Nach intensiven Gesprächen gelang es schließlich über eine Änderungsanzeige mit entsprechenden Gutachten und Begründungen eine Indikationserweiterung für Volon A 40 zu erreichen. Damit sind alle arzneimittelrechtlichen Voraussetzungen für die Verwendung von Volon A 40 zu periradikulären Therapie und Facettenblockade gegeben. Die Anwendung kann somit ab sofort zu Lasten der GKV abgerechnet werden.

Weiterhin gilt: Die PRT kann über die GKV abgerechnet werden, wenn die Überweisung vom Schmerztherapeuten ausgestellt wurde.

Schmerztherapie - Botoxinjektion

Die Botox-Therapie kommt nur in bestimmten Krankheitsfällen zur Anwendung, nämlich erst dann, wenn konventionelle Behandlungsverfahren ausreichend eingesetzt worden sind und bisher erfolglos waren oder keine anderen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Die Behandlung eignet sich für chronische Schmerzzustände an der Wirbelsäule (Bsp. Piriformis-Syndrom) und den Extremitäten, bei denen herkömmliche Therapiemethoden, Medikamente oder Entspannungsübungen keine oder eine nur unzureichende Wirkung zeigen.

Nicht behandelt werden können mit Botox, Patienten mit bestimmten neurologischen Systemerkrankungen wie Myasthenia gravis oder auch multipler Sklerose.

Botulinumtoxin A, der Wirkstoff des Medikamentes Botox, ist ein natürliches Eiweiß spezieller Bakterien. Das Medikament wird in den Muskel injiziert und blockiert dort Nervenimpulse des Muskels. Dies führt zu einer Herabsetzung der Muskelspannung (Tonus) der injizierten Muskeln für etwa drei Monate. Andere Nervenfunktionen wie etwa Gefühl und Tastsinn der Haut werden nicht beeinflusst. Die Behandlung gilt als wirksam, sicher und nebenwirkungsarm. Das Medikament wird in den Fachgebieten der Neurologie und Orthopädie seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt. In den USA ist die Behandlung mit Botulinumtoxin in der Schmerztherapie bereits seit Jahren etabliert.

 

Was erwartet mich bei der Untersuchung?

Nach der Injektion des Medikaments tritt nach etwa 4-7 Tagen die Wirkung ein. Sie besteht aus einer Schwächung und somit Entspannung der betreffenden Muskeln. Nach etwa 2 bis 3 Monaten lässt die Wirkung langsam nach und die Kraft kehrt vollständig zurück. Je nach individueller Situation kann bei Wiederauftreten von Beschwerden eine erneute Injektion erfolgen.

Eine Nachinjektion (Zweitbehandlung) erfolgt frühestens nach 12 Wochen. Wiederholungsinjektionen während noch anhaltender Wirkung der Erstinjektion führen ansonsten zu einer schlechten Steuerbarkeit der Wirkung. Nach mehreren Injektionen wirkt das Medikament sogar bis zu einem Jahr.

 

Eine Spritze und zwei Ampullen eines Medikamentes

Kosten

Diese Untersuchung ist eine so genannte Individuelle Gesundheitsleistung – kurz IGELeistung . Das sind ärztliche Leistungen, die nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gehören und durch Patienten privat bezahlt werden müssen.

Schmerztherapie

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